Deutschland und Österreich führen die Liste der Länder mit besonders hohem Flächenverbrauch an. Da darf gefragt werden, ob wir überhaupt noch neue Gewerbegebiete brauchen? Da aber diese Frage lokal entschieden wird und die Zeichen weiter auf Bautätigkeit stehen, müssen wir aus naturschützerischer Sicht ein paar Rammpflöcke einhauen. Unser Ziel muss es sein, dass nahezu alle Flächen von Neuplanungen real naturnah werden. Nicht nur auf dem Papier. Denn das ist schnell mit Absichtserklärungen und Modebegriffen wie Artenschutz oder Biodiversität vollgeschrieben. Die Praxis zeigt, dass solche vollmundigen Erklärungen eben nicht das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben wurden. Denn es zählt, was letztlich herauskommt. Das aber ist meist ein Trauerspiel.
Wir haben bereits viele Firmengelände naturnah gemacht. Und seit 2013 begleiten wir die Entwicklung zweier Gewerbegebiete. Denn da passiert das, was woanders nur Papierkörbe vermüllt. Es entstehen echte Lebensräume zwischen Industriefassaden, Bürogebäuden und Produktionsstätten.
Im vorarlbergischen Rankweil konnten wir die ersten Erfahrungen in diesem speziellen Arbeitsfeld sammeln. Zusammen mit den öffentlichen Grünflächen im Betriebsgebiet Römergrund kommen wir bis 2022 auf rund 19% naturnahe Fläche oder 15.372 m² von 80.000 m² Gesamtfläche. Das ist ein beachtlicher Wert. Der Naturschutz fordert 10% Landesfläche für das Überleben der meisten unserer Tierarten. Das verdoppeln wir bereits.
Beispiel Betriebsgebiet Rankweil, Vorarlberg
Projektzeitraum: ab 2013
Größe: 80.000 m²
davon
naturnahes öffentliches Grün: 12%
naturnahe Firmenflächen: 7%
naturnaher Anteil insgesamt: 19%
Und jetzt beginnen gerade die Arbeiten am Gewerbegebiet Winden im bayerischen Reichertshofen. Dieses Projekt ist für uns ein leuchtendes Beispiel, wie die Zukunft von Gewerbeflächen aussehen könnte. Wenn schon gebaut werden soll, dann konsequent naturnah. Wir haben einige Rezepte entwickelt, um dahin zu gelangen.
Konsequent werden alle öffentlichen Grünflächen naturnah angelegt. Dazu kommen Im Bebauungsplan verschiedene Auflagen für die Firmenbesitzer, damit ihre Flächen auch tatsächlich naturnah werden. Damit das auch alles verstanden und umgesetzt werden kann, wurde ein Kriterienkatalog für die naturnahe Gestaltung erstellt. Der Kriterienkatalog zeigt die möglichen Maßnahmen, bringt eine ökologische Bewertung und mündet in einem Punktekatalog. Mit diesem kann jeder Firmenbesitzer die Wertigkeit seiner naturnahen Elemente selbst bestimmen. Dabei muss eine Mindestpunktzahl erreicht werden, ansonsten wird eine schmerzhaft hohe Ausgleichszahlung fällig.
Beispiel Gewerbegebiet Reichertshofen, Bayern
Projektzeitraum: ab 2021
Größe: 132.663 m²
davon
naturnahes öffentliches Grün: 24%
naturnahe Firmenflächen: 14%
naturnaher Anteil insgesamt, noch ohne Biodiversitätsdächer: 38%
Durch verbindliche Vorgaben im Bebauungsplan, den Definitionen im Kriterienkatalog, den erlaubten und nicht erlaubten Pflanzen und der anschließenden Bewertung der angelegten Elemente kann das Firmengelände naturnah werden. Ein gewisser Zwang und Druck ist dabei aber auf jeden Fall nötig. Sonst geht es wie immer: die besten Absichten auf dem Papier scheitern. Insgesamt können wir mit dem Modell Reichertshofen die naturnahe Fläche gegenüber Rankweil nahezu verdoppeln. Alle naturnahen öffentlichen und Firmenflächen werden zusammen einen Anteil von 38% ausmachen Dazu kommen noch die Biodiversitätsdächer auf den Gebäuden, so dass wir letztlich wohl bei einem naturnahen Flächenanteil von über 50% landen. Mehr geht kaum im Siedlungsraum.
Deutschland und Österreich führen die Liste der Länder mit besonders hohem Flächenverbrauch an. Da darf gefragt werden, ob wir überhaupt noch neue Gewerbegebiete brauchen? Da aber diese Frage lokal entschieden wird und die Zeichen weiter auf Bautätigkeit stehen, müssen wir aus naturschützerischer Sicht ein paar Rammpflöcke einhauen. Unser Ziel muss es sein, dass nahezu alle Flächen von Neuplanungen real naturnah werden. Nicht nur auf dem Papier. Denn das ist schnell mit Absichtserklärungen und Modebegriffen wie Artenschutz oder Biodiversität vollgeschrieben. Die Praxis zeigt, dass solche vollmundigen Erklärungen eben nicht das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben wurden. Denn es zählt, was letztlich herauskommt. Das aber ist meist ein Trauerspiel.
Wir haben bereits viele Firmengelände naturnah gemacht. Und seit 2013 begleiten wir die Entwicklung zweier Gewerbegebiete. Denn da passiert das, was woanders nur Papierkörbe vermüllt. Es entstehen echte Lebensräume zwischen Industriefassaden, Bürogebäuden und Produktionsstätten.
Im vorarlbergischen Rankweil konnten wir die ersten Erfahrungen in diesem speziellen Arbeitsfeld sammeln. Zusammen mit den öffentlichen Grünflächen im Betriebsgebiet Römergrund kommen wir bis 2022 auf rund 19% naturnahe Fläche oder 15.372 m² von 80.000 m² Gesamtfläche. Das ist ein beachtlicher Wert. Der Naturschutz fordert 10% Landesfläche für das Überleben der meisten unserer Tierarten. Das verdoppeln wir bereits.
Beispiel Betriebsgebiet Rankweil, Vorarlberg
davon
Und jetzt beginnen gerade die Arbeiten am Gewerbegebiet Winden im bayerischen Reichertshofen. Dieses Projekt ist für uns ein leuchtendes Beispiel, wie die Zukunft von Gewerbeflächen aussehen könnte. Wenn schon gebaut werden soll, dann konsequent naturnah. Wir haben einige Rezepte entwickelt, um dahin zu gelangen.
Konsequent werden alle öffentlichen Grünflächen naturnah angelegt. Dazu kommen Im Bebauungsplan verschiedene Auflagen für die Firmenbesitzer, damit ihre Flächen auch tatsächlich naturnah werden. Damit das auch alles verstanden und umgesetzt werden kann, wurde ein Kriterienkatalog für die naturnahe Gestaltung erstellt. Der Kriterienkatalog zeigt die möglichen Maßnahmen, bringt eine ökologische Bewertung und mündet in einem Punktekatalog. Mit diesem kann jeder Firmenbesitzer die Wertigkeit seiner naturnahen Elemente selbst bestimmen. Dabei muss eine Mindestpunktzahl erreicht werden, ansonsten wird eine schmerzhaft hohe Ausgleichszahlung fällig.
Beispiel Gewerbegebiet Reichertshofen, Bayern
davon
Durch verbindliche Vorgaben im Bebauungsplan, den Definitionen im Kriterienkatalog, den erlaubten und nicht erlaubten Pflanzen und der anschließenden Bewertung der angelegten Elemente kann das Firmengelände naturnah werden. Ein gewisser Zwang und Druck ist dabei aber auf jeden Fall nötig. Sonst geht es wie immer: die besten Absichten auf dem Papier scheitern. Insgesamt können wir mit dem Modell Reichertshofen die naturnahe Fläche gegenüber Rankweil nahezu verdoppeln. Alle naturnahen öffentlichen und Firmenflächen werden zusammen einen Anteil von 38% ausmachen Dazu kommen noch die Biodiversitätsdächer auf den Gebäuden, so dass wir letztlich wohl bei einem naturnahen Flächenanteil von über 50% landen. Mehr geht kaum im Siedlungsraum.