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Klimawandel

Die Welt ist im Umbruch. Wir schauen zu als wäre es der Showdown eines Krimis. Ziemlich spannend, hat aber nichts mit unserem Alltag zu tun. Man könnte es auch so formulieren: Wir Menschen sorgen alltäglich dafür, dass unsere Zukunft und die unserer Kindeskinder jeden Tag ein bisschen schlechter aussieht. Durch Nichtstun, zu wenig Tun oder weiter das falsche tun.

Wir können sicher sein, dass es zunehmend ungemütlicher werden wird in unserem schönen Mitteleuropa und dass selbst wir ohne beherztes Handeln irgendwann nicht mehr das Kapital und die Kraft haben werden, die Folgen des Klimawandels auszuhalten.

Wir erleben in unserer täglichen Planungspraxis, wie sich die Dinge im Kleinen wie im Großen wandeln. Wir sind kreuz und quer durch Europa gereist, um die Folgen des Klimawandels aufzuzeigen. Was passiert im öffentlichen Grün? Wie wirken sich Hitzesommer auf unsere Pflanzenwelt im Garten aus? Der Klimawandel beeinflusst längst alle unsere Arbeitsbereiche. bei den Recherchen zum Klimawandelbuch haben wir gemerkt: viel mehr, als selbst wir dachten

Tatsache ist, dass viele der alten Rezepte nicht mehr funktionieren. Gebrauchsrasenflächen aus RSM-Mischungen sind out, Wechselflor braucht zu viel Wasser in Dürrewochen und konventionelle Staudenbeete geraten ebenso schnell an ihre Grenzen. Über die Not der Gehölze in überdurchschnittlich heißen Jahren brauchen wir gar nicht erst reden.

Die Lösungen, die derzeit durch die Fachwelt und die bunten Magazine geistern, helfen aus vielerlei Gründen nicht weiter, weil sie nur auf den Klimawandel fixieren, aber den Gesamtzusammenhang aus dem Auge verlieren.

Bunte Präriestauden aus Nordamerika oder trockenheitsresistentere Gehölze aus Ostasien tragen nur weiter dazu bei, dass die menschengemachten Katastrophen an anderer Stelle zunehmen. Nur ein Beispiel: Damit schalten wir automatisch die Mehrzahl unserer Wildtiere aus. 90 % unserer pflanzenfressenden Insekten brauchen heimische Wildpflanzen (Exotisch vs. heimisch?). Experimente mit fremden Pflanzen aus aller Welt fördern das Artensterben.

Und dass der Run auf Bewässerungssysteme eine der größten Sackgassen für die Zukunft ist, werden Garten- und Grünflächenbesitzer spätestens dann merken, wenn die Kommune das Wasser abstellt und ein generelles Bewässerungsverbot ausspricht.

Solche „Lösungen“ für den Klimawandel sind kontraproduktiv. Wir müssen uns auf eine andere Reise begeben, naturverträglicher, ökologischer, angepasster. Das machen wir in unserer täglichen Planungspraxis schon lange. Ohne einen Riesenaufwand arbeiten wir mit trockenheitsangepassten heimischen Pflanzen, die es hierzulande seit Jahrmillionen gibt. Und erweitern unser Artenspektrum sachte und vorsichtig um die angrenzenden Florenregionen von Südost- und Südeuropa. Auf diese Weise werfen wir nicht die Tierwelt von Bord, die mit exotischen Fremdlingen sehr wenig bis nichts anfangen kann.

Sie können weiter so machen wir bisher, um in den nächsten Jahren grandios zu scheitern – oder Sie kommen mit an Bord von zwei ökologisch hochmotivierten Pflanzenkennern. Gemeinsam werden wir es schaffen und die richtigen Pflanzen für die Zukunft einsetzen.