Gärten

Steinreich

Standort: Innsbruck, Tirol, Österreich
Projektzeitraum: 2009
Projektfläche: 709 m²
2200 gepflanzte Stauden in 120 Arten
20 gesäte Staudenarten
2 gesäte Blumenwiesen/ Säume
25 Gehölze in 20 Arten
30 naturnahe Rosen
3370 Zwiebeln in 42 Arten

Mauergarten Innsbruck

Eine der herausfordernsten Naturgartenplanungen und Umsetzungen. Extrem steiler Hang über den Dächern Innsbrucks, extrem klein, extrem unzugänglich. Nehmen wir die 66 m lange Zufahrt einmal heraus, bleiben knapp 400 m² Gartenfläche, das aber bei Höhenunterschieden von über fünf Metern. Damit ein solches Handtuch überhaupt zum Garten werden konnte, mussten Steilwände her. Aus 250 to ortstypischem Kalk, genauer: tonnenschweren Blöcken, geschichtet zu imposanten Trockenmauern von bis zu 3,5 m Höhe, nötiges Gegengewicht für eine 9 m hohe Hauswand. Die Mauern, die Treppen darin, das alles ist beton- und mörtelloses Meisterwerk in naturnaher Bautechnik. Sie sind, wie auch die 240 m² Wege und Zufahrten, selber Lebensraum.

Nie haben wir wieder einen Garten getroffen, welcher der Mauerflora so sichtbar zusagte: Blauminze, Lerchensporn, Pfingstnelke, Thymian wachsen im grundstückseigenen Alpenkies wie verrückt. Die Zufahrt bekam natürlich einen Blumenschotterrasen verpasst, die steile mit Kalkbrocken gepflasterte Abfahrt zum Carport eine heimische Fugenmischung. Es entstanden allerorten ungewöhnliche Pflanzenbilder. Es ist unmöglich, diesen Garten auch nur halbwegs zu beschreiben, noch schwerer ihn zu fotografieren. Die Hauptnutznießer dieses wahrhaft gewordenen Gartentraumes sind nicht Menschen, sondern Tiere. Allen voran Reptilien! Schon während des Baus wuselten Mauereidechsen zwischen Steinbrocken und Pflanzenkisten herum, heute bewohnen bestimmt 200 davon das weitverzweigte Steinreich.