Natur & Wirtschaft

Froschparadies

Standort: Dinkelsbühl, Bayern, Deutschland
Projektzeitraum: ab 2015
Projektflächen:
9.105 m² Wildblumensäume und Wildgehölzhecken
3.850 m² Naturteiche und Feuchtflächen
3.487 m² nährstoffreiche Blumenwiesen
2.774 m² nährstoffarme Blumen-Schotter-Rasen
1.370 m² Sumpfbecken und Wassergräben
800 m² magere Blumenwiesen und Trockenstandorte
492 m² nährstoffreiche Blumenrasen
Darauf:
1.120 Stk Wildsträucher und Bäume in 92 Arten
3.630 Stk Wildstauden von 100 Arten
17.800 Stk frühlingsblühende Zwiebeln und Knollen

Scherzer Gemüse in Dinkelsbühl

Nach Höfler Gemüse in Nürnberg 2013 kam Scherzer Gemüse in Dinkelsbühl. Bloß in einer anderen Dimension. Von den 15,4 ha Gesamtbetriebsgelände werden 21878 m² naturnah, knapp 14 % der Fläche. Der Naturschutz fordert 10 % der Landesfläche für das Überleben unserer Tierarten, Scherzer Gemüse übertrifft das. Auf diesem vorher relativ artenarmen Projektgelände bedeutet eine naturnahe, artenreiche Planung mit einer Vielzahl von Lebensräumen für Flora und Fauna eine bedeutende ökologische Aufwertung. Es gelang mit den Außenanlagen, die landschaftliche Qualität und Vielfalt der für die Region prägenden Lebensräume aufzuzeigen. Neben wichtigen Strukturelementen finden sich typische Pflanzenarten im Gelände wieder. Dieser starke landschaftliche Bezug zeigt sich auch in der Verwendung von standortheimischem Saatgut, wo immer möglich. Auch die Gehölze für dieses Projekt kommen aus dem gleichen Naturraum. Bei der Pflanzenplanung wurde besonderer Wert auf die in den vorliegenden Kartierungen genannten Pflanzenarten gelegt. Im Einzelnen wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • artenreicher Waldrand mit Wildblumenansaaten und Hochstaudensaum
  • 34 temporäre Kleingewässer für Amphibien
  • verschiedenste Wildblumenwiesen (fett, feucht, wechselfeucht, mager)
  • verschiedenste unterschiedlich gepflegte Wildblumensäume
  • nährstoffreiche Blumenrasen und nährstoffarme Blumen-Schotter-Rasen
  • Baum- und Heckenelemente und Strukturen an verschiedenen Seiten
  • Trockenstandorte aller Art aus Sand, Kies, Schotter
  • Totholzstrukturen wie Wurzelstöcke, Asthaufen
  • Lesesteinhaufen
  • ein (sehr) großer Fledermauskeller

Damit wurde ein erheblicher Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität auf dem Firmengelände geliefert. Ein erster Erfolg wurde schon hörbar. Die für Gelbbauchunken und Laubfrösche auf dem Gelände angelegten über 30 flachen Naturteiche haben Zuzug bekommen. Neben unzähligen Wasserfröschen rufen an einen der Versickerungsteiche schon 8-10 Laubfroschmännchen. Hiermit ist aus zoologischer Sicht bewiesen, dass Laubfrösche und Tomatengewächshäuser im Grunde nebeneinander klarkommen können. Sensationell ferner die Erstbrut eines Flußregenpfeifers auf dem Betriebsgelände noch im Anlagejahr 2015: 34 Wasserflächen und viele Trockenstandorte luden dazu ein. Auch wimmelt das Gelände bereits von ungewöhnlichen Hautflüglern wie der Sandgrabwespe. Auch dieses Projekt wird nach wie vor von uns pflegerisch betreut.